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Tesselaar - On The Way to PlanetProof

Bei der Gärtnerei H.M. Tesselaar Alstroemeria im niederländischen Heerhugowaard finden Sie die schönsten und farbenfrohsten Alstroemerien. Blumen, die mit viel Sorgfalt und Liebe gezüchtet und kultiviert werden. Dabei wird großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. H.M. Tesselaar Alstroemeria war eines der ersten niederländischen Gartenbauunternehmen im Zierpflanzensektor, das mit dem Gütesiegel "On the Way to PlanetProof" ausgezeichnet wurde, und das Unternehmen arbeitet kontinuierlich an nachhaltigen Lösungen.

Noviflora sprach mit dem Mitinhaber Niels Tesselaar über die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Zierpflanzenbau.

Herr Tesselaar, erzählen Sie uns doch etwas über Ihr Unternehmen.
Mein Vater gründete die Firma 1977, als wir noch Cyclamen, Lilien und Nelken kultivierten. Inzwischen haben wir uns auf die Alstroemerien spezialisiert, so dass wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf diese Kultur richten können. Wir haben unser eigenes Zuchtprogramm und auch eine Niederlassung in Kenia. An allen Standorten versuchen wir, unsere Schnittblumen so umweltfreundlich und nachhaltig wie möglich auf den Markt zu bringen.

So nachhaltig wie möglich - was bedeutet das für Sie?
Wenn man darüber nachdenkt, wie man ein Unternehmen nachhaltiger machen kann, denkt man schnell einmal: Das geht nicht, das führt in eine Sackgasse ... Beim näheren Hinsehen ist es jedoch absolut machbar, die Weichen bei uns sind entsprechend gestellt. Allerdings ist es ein ziemlich langer Prozess. Wir versuchen zum Beispiel, Schädlinge wann immer es geht biologisch zu bekämpfen. So passt beispielsweise Kunstdünger nicht wirklich in ein biologisches Anbausystem. Je mehr man also auf Kompost und organischen Biodünger umsteigt, umso besser funktioniert das System. Alle nicht-natürlichen Methoden stören in einem solchen System. Es ist eine klare Entscheidung, ein Weg, den man einschlägt. Die Natur hat für alles eine Lösung, aber wir sind noch auf der Suche nach der Antwort auf bestimmte Herausforderungen.

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Wie beginnt man mit einem so natürlichen Anbausystem?
Wir beginnen bereits mit organischem Material im Boden, wir nutzen Blattmulch zum Abdecken, Material, das im Wald gesammelt wurde. Dies stärkt die Pflanzen gleich von Anfang an. Und wenn die Pflanze stärker ist, ist sie automatisch auch resistenter und wird deshalb weniger schnell durch Schädlinge oder Pilze angegriffen. Dadurch ist es einfacher, sie auf biologische Weise zu schützen. Man kann dieses System beginnen, indem man die Pflanzen optimal kultiviert, damit sie so widerstandsfähig wie möglich werden. Wir haben bereits Kulturflächen, die komplett biologisch sind, aber es sind noch nicht alle. Ich denke, dass wir schon weit über die Hälfte des Weges in Richtung vollständig biologischem Anbau hinter uns haben.

Welche weiteren Maßnahmen nutzen Sie, um im Unternehmen nachhaltiger zu arbeiten?
Unser neuestes Gewächshaus in Heerhugowaard ist rundum mit diffusem Glas ausgestattet. Bei normalem Glas gelangt das Sonnenlicht direkt an den oberen Teil der Pflanzen und Blütenknospen. Bei diffusem Glas hingegen wird das Licht gebrochen und gestreut, so dass es gleichmäßig über die Blüten und die ganzen Pflanzen verteilt wird. Im Sommer braucht man keine Schattierung, die Pflanzen leiden nicht unter der Sonne, wodurch sie kräftiger bleiben, und es lassen sich circa 30% Energie pro produziertem Stiel einsparen. Außerdem sammeln wir Regenwasser in unseren Becken und in Kenia haben wir einen Staudamm in einen Fluss gebaut, so dass wir auch in der Trockenzeit Wasser auf nachhaltige Weise nutzen können.

Sie arbeiten intensiv daran, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen - warum ist Ihnen Nachhaltigkeit so wichtig?
Blumen sind ein Luxusprodukt und früher oder später werden die Verbraucher nicht mehr akzeptieren, dass ein Luxusprodukt nicht nachhaltig ist. Sie nehmen das sehr genau, genauer als zum Beispiel bei Gemüse oder Fleisch. Nahrung ist notwendig, also wird das länger akzeptiert. Mit Blumen verkaufen Sie ein gutes Gefühl, etwas Schönes und das darf aus Sicht des kritischen Verbrauchers nicht mit Schattenseiten verbunden sein. Und die Verbraucher haben mit dieser Einstellung absolut Recht.

 

Welche Zukunftspläne gibt es für Tesselaar, um diesen kritischen Verbraucher zu bedienen?
Wir haben in der letzten Zeit schon einige sehr große Schritte gemacht, so dass wir nun an dem Punkt gelangt sind, dass wir all diese Maßnahmen weiter optimieren können. Dies scheinen alles nur kleine Änderungen zu sein. Wenn man jedoch bei jedem Schritt eine Pflanzenschutzmaßnahme vermeiden kann, braucht man irgendwann keine Mittel mehr. An dieser Stelle wollen wir ansetzen.